Geschichte: Gemeinde Grafenau

Direktzum Inhalt springen,zur Suchseite,zum Inhaltsverzeichnis,zur Barrierefreiheitserklärung,eine Barriere melden,

Diese Website benötigt einen Cookie zur Darstellung externer Inhalte

Um unsere Website für Sie optimal gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir einwilligungspflichtige externe Dienste und geben dadurch Ihre personenbezogenen Daten an Dritte weiter. Über den Button „Mehr“ können Sie einzeln auswählen, welche Dienste Sie zulassen möchten. Sie können Ihre Zustimmung und Einwilligung jederzeit widerrufen.

Cookie-Banner
gelbe Tulpen im Vordergrund, Schloss im Hintergrund
Schloss im Weitwinkel mit Wegen zum Schloss

Geschichte

Allgemeine Informationen

Das Schloß Dätzingen prägt den Ortsmittelpunkt unseres Ortsteils Dätzingen. Es ist aus einem ehemaligen Bruderhaus des Johanniterordens entstanden, das schon im Jahre 1263 erwähnt ist. 1607 wurde schließlich das erste Gebäude des Schlosses errichtet. 1733 wurde dieses Gebäude zum vierflügeligen Bauwerk, das einen Innenhof umschließt, erweitert. Als Besitz des Ordens der Malteser, war das Schloss im 18. Jahrhundert Wohnsitz des Komturs. Erst 1806 kamen Dätzingen und das Schloss an das Königreich Württemberg. Der Maltesersaal im Obergeschoss mit historischen Ansichten von Valetta, der Hauptstadt des Ordens auf Malta, stammt aus der Zeit um 1780.

Er zählt zu den großen Besonderheiten im Landkreis Böblingen und weist auf diese eigenständigen geschichtlichen Spuren unseres Teilorts Dätzingen hin. Das Treppenhaus und der klassizistische Säulenvorbau des Schlosses gehen auf Pläne von N.F. von Thouret (1812) zurück. Der ummauerte Schlossgarten entstand in Anlehnung an dessen nicht ausgeführte Gartenpläne. Beim Schlossumbau 1812 wurde die Schlosskapelle abgebrochen und die darin enthaltenen Glocken in die katholische Kirche St. Leonhard überführt. Die schmucklose, unbezeichnete Glocke aus dem 13. Jahrhundert zählt zu den ältesten Glocken im Land Baden-Württemberg. Seit 1961 ist das Schloss im Besitz der Gemeinde Grafenau.

Der Johannitter-Ritterorden "Malteserorden"

Der Orden vom Spital des heiligen Johanens d.T. entsand nach 1099 aus eniem Kirchen- und Hospiz-Besitz in Jersusalem. Er wandelte sich im 12. Jahundert von einer Spitalbruderschaft zum Ritteroden mit Anerkennung durch den Papst. Ziele waren die Kranken- und Armenpflege, der Schutz der Pilger und der Kampf um das Heilige Land. Mitglieder des Ordnes, der sich über dganz Europa ausbreiterte, waren adelige Ritter, Ordenspriester und dienende Brüder. Nach der Vertreibung aus Palästina eroberte der Orden Rhodos, gründerte den suveränen Ordensstaat und setzte als Seemacht den Kampf gegen das islamische Osamanisch Reich im östichen Mittelmeer fort. Nach erfolgreicher Belagerung durch den Gegner mussten die Joanniter Rhodos aufgeben. Kaiser Karl V. überließ ihnen die Insel Malta (1530) als neuen Sitz, um den westlichen Mittelmeerraum zu sichern. Von da an wurde der Orden auch Malteserorden genannt. Der übernationale Orden bestand aus acht Zungen (Sprchen). Diese waren in Priorate, Balleiren und Kommenden gegliedert. Kommenden waren die kleinsten Verwaltungseinheiten, meist Gutshöfe, die als land- und forstwirtschaftliche Betriebe die finanzielle Basis des Ordens bildeten.  

Die Kommende Dätzingen

Erstmals wird Dätzingen 1075 als Tatichingen in einer Urkunde für das Kloster Hirsau erwähnt. Der Ritter Ulrich von Tatichingen schenkte 1263 seinen Besitz dem Orden, der um 1280 die niedere Gerichtsbarkeit, weiter Güter und nach 1300 den restlichen Ort erwarb. Als 'Heinrich der Kommenthur' wurde 1283 der erste örtiche Ordensstatthalter genannt. Nach dem Erwerb der Kirche konnte 1332 auch das Verfügungsrecht über diese erlangt werden. 1495 besaß die Kommende 9 Betten; 26 Untertanen hatten Frondienste zu leisten. Die ursprünglich selbständige Kommende Rohrdorf (bei Nagold) und Dätzingen wurden um 1500 vereinigt. Nach der Reformierung Rohrdorfs verlegten die Komturen ihre Residenz nach Dätzingen, das an Bedeutung gewann. Das mittelaterliche Bruderhaus wurde ab 1607 in eine Vierflügelanlage mit Innenhof erweitert und späterstens 1738 fertig gestellt. Das Hauptgebäude war mit der Barbarakirche durch einen Übergang verbunden und zusammen mit den Wirtschaftsgebäude 'Meierhaus' und 'Wasch- und Backhaus' von einer Mauer umgeben. Schloss Dätzingen ist somit noch heute ein Beispiel für den typischen Ordensbesitz.